Die mehrjährigen Bemühungen des autonomen katholischen Jugendverbands BDKJ, das traditionell gestalteten Weststadtfest des Stadtteilvereins etwas zeitgemäßer auszurichten, waren nicht erfolgreich, sie scheiterten am Unwillen des konservativen Stadtteilvereins.
Als dann noch dieses Fest 1982 mit einem großen Zapfenstreich beendet wurde (ganz im Sinne des Namensgebers des Wilhelmsplatzes….), reichte es den jungen Rebell*innen des katholischen Jugendverbandes endgültig.
Ein eigenes Fest musste her ! Die Idee des Sommerspektakels entstand.
Bis Ende der 70 er Jahre waren die Mitglieder des exilierten linkskatholischen Jugendverbands „BDKJ/KJG“ aktiv als Bedienungspersonal beim „konservativen“ Stadtteilvereinsfest beteiligt und besserten dadurch auch ihre Jugendkasse auf. Teile davon gingen später in das „Gründungskapital“ des KULTURFENSTER e70.V. ein.
Die eher ungewöhnliche Zusammenarbeit zwischen dem „linken“ Jugendverband und dem „konservativen“ Stadtteilverein in den 70er Jahren wird hier etwas ausführlicher beschrieben: Link.
Mitte, Ende der 70 er Jahre wollte das „BDKJ -Dienstleistungspersonal“ bei der Festgestaltung des Weststadtfestes des Stadtteilvereins immer mehr mitreden: Angebote für Kinder, andere, zeitgemäße Musik, die auch junge Leute aus dem Stadtteil jenseits der Jungen Union ansprach, kein reines Saufgelage, einen Markt der Möglichkeiten u.v.a.m. sollten das Fest etwas „modernisieren“. Ideen, die später beim SOMMERSPEKTAKEL erfolgreich umgesetzt wurden.
Die Rechnung wurde aber ohne die Festzeltwirte gemacht. Die gewünschte „Festwende“ stieß dort auf Widerstand.
Als dann auch noch 1982 ein großer, militärischer Zapfenstreich das Weststadtfest am Sonntagabend beendete, reichte es dem eher pazifistisch gestimmten BDKJ-Dienstleistungspersonal endgültig.
In einem Leserbrief an die RNZ formulierte der Jugendverband seinen Unmut über diese unzeitgemäße Provokation und kritisierte darüber hinaus auch die andauernde Weigerung des Stadtteilvereins, das Fest für Neuerungen zu öffnen und die Weigerung der Pfarrgemeinde, sich ebenfalls für diese Neuerungen einzusetzen.
Das war dann auch das definitive Ende der informellen Zusammenarbeit zwischen BDKJ und Stadtteilverein auf dem Weststadtfest. Der Weg war nun offen, die Ideen des Jugendverbands BDKJ in einem eigenen Fest umzusetzen.