Neue spiel-und kulturpädagogische Konzepte:

"Der Mensch ist nur da Mensch,
wo er spielt" (F.Schiller)

Zundels Kampf gegen die Gauklerkultur
Das Konzept der „ästhetischen Erziehung“ und der „SPIELKULTUR“ orientierte sich stark an den sachlichen, materiellen Bezügen der Lebenswelt von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Pädagogische und kulturelle, auch dilettantische Aktionen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen sollten öffentliche Räume zeitweise, am liebsten natürlich auf Dauer, mit Hilfe von „Dingen“, „Sachen“ freundlicher und lebenswerter machen. Ein im Kern politischer Ansatz, der auf aktionistische Veränderung von Lebenswelten und Kulturräumen zielte.
Der seit Jahrzehnten regierende Oberbürgermeister Zundel erkannte scharfsinnig diesen politischen Impuls der neuen Kulturgruppe in der Weststadt, was ihn zu einigen Briefen an den jungen Verein nötigte, die in der Rückschau heute fast schon kabarettistischen Unterhaltungswert haben. In den Formulierungen des Oberbürgermeisters zieht sich eine spitzbübische Schlitzohrigkeit durch (man könnte fast meinen, sie entstanden bei mehreren Gläsern Rotwein oder anderen stimulierenden Drogen) , die heute erheiternd wirkt, damals aber alles andere bewirkte: nämlich neuer Streit, Kampf, Unsicherheit, ob das junge Geschöpf KULTURFENSTER sich durchsetzen konnte.
Gauklerkultur versus experimenteller Hochkultur…
Teile der Teil des akademischen linken Milieus schauten häufig recht herablassend auf dieses Konzept, das sie verächtlich „Gauklerkultur“ nannten, weil es nicht dem avantgardistischen Kunstverständnis der akademisch gebildeten Elite entsprach. Dennoch ging man gerne zum lockeren SOMMERSPEKTAKEL auf den Wilhelmsplatz…
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Arbeiten ohne Chefs -
Ein neues soziales Unternehmen entsteht !

 
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Ab 1980:
Keine Atempause, Geschichte wird gemacht, es geht voran !
Alternative Kommunalpolitik als dynamisierender Zeitgeist.

Die 80 er Jahre waren durch anhaltende kommunalpolitische Auseinandersetzungen zwischen der jungen, anwachsenden alternativen Szene und den konservativen Kräften im Gemeinderat und der Verwaltung geprägt. 
Die Institutionalisierung der pädagogischen, kulturellen Konzepte des KULTURFENSTERS und des SOMMERSPEKTAKELS wäre ohne die politische Aufbruchstimmung der späten 70er und frühen 80 er Jahre nicht denkbar gewesen.
 Antiatomkraftbewegung, Friedensbewegung, Selbstverwaltungsbewegung, Frauenbewegung….kaum ein gesellschaftlicher Bereich, der nicht durch rebellische Kräfte in Frage gestellt wurde. 
Mit der Gründung der „Grünen“, Ende 1979 auf nationaler Ebene und der Gründung der „Grün-Alternativen-Liste“ 1982 in Heidelberg schwappte die alternative  Bewegungsenergie endgültig auch auf die kommunale Ebene über. 
Die GAL erreichte 1984 auf Anhieb 8 Sitze im 40 köpfigen Gemeinderat. Auch in der örtlichen SPD drängten sich junge „Rebell*innen“ in die vorderen Reihen. 
Nur auf diesem alternativen,  kommnalpolitischen Resonanzboden konnten in Heidelberg sich einige alternative, soziale Unternehmen erfolgreich etablieren (Päd.Aktiv, KULTURFENSTER, DIE WERKSTATT…). Der Durchbruch gelang dann spätestens Anfang der 90 er Jahre, als OB Zundel mehr oder minder entnervt aufgab und Beate Weber (SPD) zur Oberbürgermeisterin gewählt wurde (1990). 
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